Tech Talk mit Gary Beck

Wenn man an Glasgow in Verbindung mit Techno denkt, kommt man an einem Namen nicht vorbei. Die Rede ist von Gary Beck, der in den letzten Jahren zu einem echten Globalplayer geworden ist. Am 24. September erscheint auf Soma sein neues Album „Bring A Friend“ und es gibt wahrscheinlich kaum einen relevanten Techno Club den Gary noch nicht beschallen durfte. Seine Veröffentlichungen verkaufen sich in horrenden Stückzahlen, und all das kommt nicht von ungefähr: Sogar während Gary sich im wohlverdienten Urlaub befindet nimmt er sich Zeit für ein Interview mit uns. Diese Chance haben wir genutzt und Ihm ein paar Fragen zum Thema Technik, Produktionen und seinem Studioequipment gestellt.

 

sc: Hey Gary, erzähle uns doch mal ein bisschen etwas über dein Studio.

Was für Technik nutzt du für deine Produktionen?

Ich nutze hauptsächlich Hardware. Meine Equipment ist langsam ganz schön in die Jahre gekommen.

Ich verwende den MicroKorg (Version 1 & 2) wobei meiner Meinung nach der Erste immer noch der Beste ist. Außerdem verwende ich ein Roland RS-50, das Korg Electribe ER-1 und verschiedene andere Synthesizer. Die Software die ich verwende ist sehr simpel, aber ich liebe sie. Sie wurde von Sony entwickelt und heißt ACID. Ich editiere meine Sounds auch mit Sony´s Sound Forge und Isotope´s Ozone. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Wissen über Software sehr minimal ist.

 

sc: Wieso hast du dich für diese “Werkzeuge“ entschieden und wieso arbeitest Du gerne mit Ihnen?

Es ist das selbe Setup das ich immer genutzt habe, ich mag es, handlungsorientiert zu arbeiten. Außerdem gibt es mir exakt den Sound, den ich seit ich angefangen habe Musik zu produzieren gesucht habe.

 

sc: Hast du „Lieblingswerkzeuge“ , bevorzugst du bestimmte Geräte oder das Equipment eines bestimmten Herstellers? Kannst Du uns etwas über diese Geräte erzählen?

Ich liebe mein MicroKorg! Es ist mittlerweile wirklich alt, aber ich benutze es immer noch andauernd. Alle Korg Produkte machen in der Anwendung wirklich Spass.

 

sc: Dein neues Album wird diesen Monat veröffentlicht. Kannst du uns etwas zu deinem Konzept für das Album bzw. die Idee dahinter berichten?

Die Idee war viele verschieden Stilrichtungen meiner Produktionen zu vereinen.

Es enthält ein paar wirklich experimentelle Tracks neben den Techno Tracks für die ich bekannt bin. Es ist wirklich ein ganz schön düsteres Album geworden.

Meine Intention war es, ein komplettes Album mit experimentellen Downtempo Tracks zu machen aber es hat sich, wie auch immer, in eine völlig andere Richtung entwickelt.

 

sc: Wie legst du bei einer Studio Session los? Hast du da eine bestimmte Vorgehensweise, gibt es eine bestimmte Abfolge oder ist das von mal zu mal anders?

Ich starte immer mit einem Groove. Wenn ich erstmal die richtige Kick und Bassline beieinander habe, geht es nur noch darum die Segel zu setzen.

Genauer bedeutet das, dass ich immer erst versuche einen möglichst deepen, vollen Sound mit viel „soul“ zu erzeugen.

 

sc: Hast du irgendwelche speziellen Techniken oder Methoden über die du uns etwas wissen lassen kannst?

Ich mag es, wenn Fehler passieren. Ich neige dann dazu diese im Track zu lassen und damit zu arbeiten.

Ich mag Tracks nicht die zu clean und zu perfekt klingen.

 

sc: Wer mastert deine Tracks, oder ist das ein Geheimnis?

Das mache ich soweit es mir möglich ist selbst, dann schicke ich sie zu meinem Kumpel Joe (Joe McGeechan – Mastering Engineer bei Sleaze Mastering) von den BCR Boys.

Er bringt die Tracks dieses kleine Stück weiter. Manchmal ist es aber auch so, dass Labels wie Drumcode oder Saved sich selbst um das Mastering kümmern, darauf hat man dann nur bedingt einen Einfluss.

 

 

Danke an Gary Beck für das Interview. Eine Rezension zum aktuellen Album findet ihr ausserdem im Soundcheck.

 

Text: PK

Bilder: Gary Beck

Philipp Kipphan