V.A. / Late Night Tales: Nils Frahm

Late Night Tales / Elektronica, Klassik / www.latenighttales.co.uk
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Beständigkeit im Musik-Business ist mittlerweile eine Seltenheit geworden. Die Gründe sind ja weitestgehend bekannt und sollen hier auch gar nicht vertieft werden. Umso schöner und bewundernswerter ist es, wenn gewisse Labels ihrer Linie treu bleiben und weiter auf musikalische Qualität und tolles Design setzen und nicht ständig in Richtung Mainstream und Funktionalität schielen.
Exemplarisch dafür steht die Compilation-Reihe „Late Night Tales“, die schon von so renommierten Künstlern wie Groove Armada, Jamiroquai, Sly & Robbie, Franz Ferdinand, um nur mal ein paar wenige zu nennen, zusammengestellt wurde. Für die neueste Ausgabe konnte nun kein geringerer als Nils Frahm gewonnen werden, der aktuell vielleicht wichtigste deutsche Musiker. 

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Ob seine Alben „Spaces“ und „Screws“ oder natürlich sein grandioser Soundtrack zum Überfilm „Victoria“, Frahm schafft es, mit jeder Veröffentlichung neue Maßstäbe zu setzen. Sein Alleinstellungsmerkmal ist es, zeitgenössische, klassische Musik mit Ambient, Elektronik und Minimal Musik zu etwas völlig Neuem zu verbinden. Somit sollte es nun nicht überraschen, dass auch seine „Late Night Tales“ dem in nichts nach steht. Diese Compilation bildet eine Reise durch Frahms musikalische Einflüsse und Inspirationen.



Von Elektronik (Four Tet, Rhythm & Sound, Boards Of Canada) über Klassik und Artverwandtes (John Cage, Dinu Lipatti, Vladimir Horowitz), bis hin zu Jazz (Miles Davis, Colin Stetson) und Soul (Nina Simone) bietet das Album ein Spektrum, das gerade auf CD-Format seinesgleichen sucht. 
Viele Songs wurden von Frahm leicht editiert und bearbeitet. Entstanden ist so ein Mix, der trotz der vielen verschiedenen Musikstile wie ein fließender DJ-Mix daher kommt und den Hörer auf eine spannende und abwechslungsreiche Reise durch Nils Frahms Klangkosmos mitnimmt. 

6/6 

Dennis Wiesch