Barbara.
Barbara. Das ist Streetart in Heidelberg. Gemacht von einer Person die anonym bleiben möchte, kritisch und amüsant, zum schmunzeln anregend und aufregend provokant. Innerhalb kürzester Zeit wurde Barbara. durch die eigens gestaltete Facebook-Präsenz (www.facebook.com/ichwillanonymbleiben) weit über die Grenzen der Region bekannt und somit freuen wir uns sehr, Euch mit ein paar Fakten versorgen zu können.
Du kommst ursprünglich aus Berlin und schreibst auf deiner Facebook-Seite: „Ich vermisse Berlin aber hab mich mit Heidelberg arrangiert.“ Kannst Du uns das ein wenig genauer erklären?
Ich musste mich an Heidelberg erst gewöhnen. Berlin ist etwas anders. Etwas sehr sogar. Aber ich fühle mich mittlerweile sehr wohl hier und genieße die gute Luft und die zumeist freundlichen Menschen.
Wann hast Du mit Streetart angefangen?
Ich hab als kleines Kind angefangen, an Mauern gesprühte Hakenkreuze zu übermalen oder umzugestalten, nachdem mir mein Opa erklärt hat, wofür die stehen.
Warst Du bereits in Berlin aktiv?
Ja, aber ich habe erst hier in Heidelberg begonnen meinen Namen dazuzuschreiben und Fotos im Internet zu veröffentlichen.
Was genau hat dich zu deinen Arbeiten inspiriert?
Mein Gehirn, mein Herz, und das ganze andere Zeugs drumrum.
Gibt es auch Arbeiten auf die Du weniger stolz bist?
Klar. Ich bin sehr selbstkritisch. Aber ich bereue nichts. Fast nichts.
Was müsste sich für dich in Heidelberg ändern, damit die Stadt für dich attraktiver wird?
Das letzte was ich möchte, ist dass Heidelberg sich für mich ändert. Heidelberg ist wunderbar, so wie es ist. Jede Stadt hat ihre Vor- und Nachteile. Ich liebe Berlin, aber wenn alle Städte so wären wie Berlin, dann wäre das sehr langweilig.
Mit über 24.000 Facebook Fans und viel Aufmerksamkeit von der Presse erreichst du inzwischen eine beachtliche Anzahl an Menschen. Hast Du damit gerechnet?
Nein. Aber ich bin glücklich und dankbar für jede/n, der/die sich für meine Arbeit interessiert.
Gibt es Dinge die Du mit deinem gewonnenen Einfluss erreichen möchtest?
Ich möchte nicht mehr und nicht weniger, als weiterhin Menschen zu erreichen und vielleicht sogar zu berühren, mit Ideen, die ich mir ausgedacht habe.
Hast Du Dir ein bestimmtes Ziel gesetzt? Wohin geht die Reise?
Vielleicht hab ich eines Tages meinen eigenen Copyshop. Oder meinen eigenen Coffeeshop, falls sich die gesetzliche Lage in Deutschland endlich ändert. Oder vielleicht auch keins von beidem, weil ich eigentlich gar keinen Laden besitzen möchte. Wenn ich es mir so überlege, habe ich noch keinen Plan. Aber eine gute Zeit.
Gäbe es für dich Gründe zurückzuziehen?
Es gibt für mich immer mindestens einen Grund nach Berlin zu ziehen und mindestens einen um in Heidelberg zu bleiben.
Mit deinem steigenden Bekanntheitsgrad gibt es auch immer mehr kritische Stimmen. Aussagen wie „Du warst auch schon mal lustiger“ sind nun als Reaktion zu finden. Wie gehst du mit solch einer Kritik um?
Es ist nicht mein Ziel "lustiger" zu sein aber es ist das gute Recht jedes/r Betrachters/In das so zu kommentieren. Ich habe vor 3 Monaten mein erstes Foto veröffentlicht. Ich denke es ist noch zu früh, davon zu sprechen ob ich schonmal lustiger, besser oder schlechter war. Grundsätzlich bin ich an Kritik sehr interessiert. Sie ist ein wichtiger Faktor für alle Künstler.
Wie schwer ist es für dich, dich immer wieder zu motivieren und zu inspirieren wenn man verdeckt arbeitet, ohne dass das Umfeld einem manchmal mit ermutigenden Worten zur Seite stehen kann?
Ich habe sehr viel Freude an meiner Arbeit. Zum Beispiel die Tatsache, dass du mich für ein Interview angefragt hast, ist auch ein Form von Zuspruch und eine zusätzliche Motivation für mich.
www.facebook.com/ichwillanonymbleiben
Text: RN
Bilder: Barbara.